Larisa, guten Morgen!
Ich bin ebenfalls enttäuscht und traurig über Ludmilas Gier!
Dieses Bild (ehemaliges Werbeplakat einer Münchner Ausstellung, ausgeführt auf Blech, wie es für Bier- oder Coca-Cola-Dosen verwendet wird, und ohne jeglichen kommerziellen oder künstlerischen Wert) hat mir Ludmila im Austausch für eine Website geschenkt (nur eine Woche meiner geistigen Arbeit), die ich für sie auf Grundlage einer mündlichen Vereinbarung und ihrer persönlichen Bitte erstellt habe. So wie du mir ein Fahrrad geschenkt hast, weil ich dir beim Bau der Jurte geholfen habe oder aus einem anderen Grund im Rahmen unserer Zusammenarbeit.
Seit Oktober letzten Jahres hat Ludmila regelmäßig meine Hilfe bei körperlicher Arbeit auf ihrem Grundstück in Anspruch genommen. Zum Beispiel beim Transport von zwei Schafböcken von eurem Grundstück zu Ludmilas Grundstück. Andreas und seine Frau sollten sich gut an diesen Fall erinnern. Danach mussten wir die Schafböcke auch noch scheren. Allein für diesen Fall habe ich über fünf Stunden meiner Zeit investiert. Ja, ich habe das im Austausch für Ludmilas Versprechen getan, die Miete um 300 € zu senken – statt der 500 €, die im Vertrag standen. Solche Hilfsanfragen, die mit körperlicher Arbeit auf Ludmilas Grundstück verbunden waren, gab es mindestens drei Mal pro Woche – von Oktober letzten Jahres bis Ende Juli dieses Jahres.
Auch zwischen uns gab es eine mündliche Vereinbarung – du hilfst mir beim Deutschlernen, ich helfe dir beim Graben von Pflanzlöchern für Bäume (das ist nur ein Beispiel).
Leider haben nach dem Konflikt vor etwa einem Monat – weil ich Eierschalen und Gemüsereste in den gelben Container geworfen habe – Ludmilas Hilfsanfragen aufgehört, und sie erklärte, ich müsse ihr nun 800 € monatlich zahlen, statt der 500 €, die im Vertrag stehen (vielleicht erinnerst du dich an den Tag, an dem ich dich bat, mir bei der Wohnungssuche in Pirna zu helfen).
Ich möchte noch einmal auf den Fall mit den Schafböcken zurückkommen. Auf Ludmilas Grundstück hat ein Bock mit den Hörnern meine rechte Beinseite gerammt. Zum Glück gab es keinen Bruch, aber ich musste eine Woche lang humpeln und wartete anderthalb Monate, bis die Blutergüsse und Schürfwunden verheilt waren.
Ich möchte auch daran erinnern, dass ich Ludmila mehrfach in ihrer Abwesenheit dringend geholfen habe. Schau dir dieses Video genau an – wenn ich nicht eingegriffen hätte, würde dieses Tier heute nicht mehr leben. Dank meiner rechtzeitigen Hilfe frisst diese Ziege hoffentlich bis heute friedlich Gras auf Ludmilas Grundstück.
Leider vergessen die meisten Menschen schnell das Gute, das andere für sie getan haben – Ludmila ist da keine Ausnahme. Prinzipiell werde ich das Bild (wenn man ein Stück Blech mit einem Ausschnitt aus „Frühstück im Atelier“ des großen Édouard Manet überhaupt als Bild bezeichnen kann) nur auf gerichtliche Anordnung zurückgeben!
Dir werde ich dein Fahrrad auf deine erste Bitte hin zurückgeben, falls du es brauchst. Ich respektiere deine Aufrichtigkeit und Tugend. Ludmilas chronische Gier – verabscheue ich!
Mit Respekt,
Mark